Zwischen Bestand und e-Gestell. Eine Ausstellung zur Kunst im digitalen Zeitalter

Émilie Brout & Maxime Marion, Nicolas Fehr, Mayuko Kudo und Zhé Wang

5.7. - 14.9.2025

Die digitalen Technologien haben die Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten tiefgreifend verändert – und diese Entwicklungen schlagen sich auch in der zeitgenössischen Kunst nieder. Sie sind – so lässt sich zusammenfassen – aus dem Alltag und der Kunstwelt nicht mehr wegzudenken.

Seit den frühen 2000er Jahren haben sich Kunstformen etabliert, die digitale Technologien nicht nur nutzen, sondern auch kritisch reflektieren. Zwischen Bestand und e-Gestell zeigt junge künstlerische Positionen, die sich mit digitalen Medien als künstlerisches Werkzeug und gesellschaftliches Phänomen auseinandersetzen. Die ausgestellten Werke beleuchten, wie stark digitale Medien unsere Wahrnehmung von Realität beeinflussen – und wie sich analoge Welt und digitale Spiegelbilder zunehmend überlagern.

Die Ausstellung knüpft an den Gedanken an, dass sich im Verhältnis von Mensch und Technik auch das Verhältnis des Menschen zu seiner Welt – und zu sich selbst – widerspiegelt. Der Existenzphilosoph Martin Heidegger etwa versteht Technik nicht nur als Werkzeug oder Maschine, sondern als eine bestimmte Art und Weise, wie der Mensch mit der Welt umgeht – er nennt sie „das Gestell“. Damit meint er, dass die moderne Technik die Welt nicht einfach abbildet, sondern berechnet, plant und ordnet, um sie nutzbar zu machen. In diesem Prozess wird der Mensch selbst zu einem Teil dieser nutzbaren Welt – zu einem „Bestand“, wie Heidegger sagt.

Dass sich hier ein tiefgreifender, die Wirklichkeit formender Wandel vollzieht und der Mensch immer mehr zum Teil des technischen Verfügungszusammenhangs wird, wird heute mehr denn je deutlich.

Die Ausstellung Zwischen Bestand und e-Gestell macht deutlich, dass Kunst heute nicht mehr ohne die Auseinandersetzung mit digitalen Lebenswelten auskommt. Dabei geht es nicht nur um Technik, sondern vor allem um Fragen von Individuation, Kommunikation und Wirklichkeit. Im Fokus der Schau steht das Spannungsverhältnis zwischen analoger Wirklichkeit, ihren digitalen Projektionen und virtuellen Entfaltungsräumen. Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler setzen sich in unterschiedlichsten medialen Formaten – von Video und Installation bis zu interaktiven Arbeiten – mit diesen Themen auseinander.

Die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Alejandro Perdomo Daniels, Leiter der Städtischen Galerie Villingen-Schwenningen.

 

 

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